Windenergieanlagen im Wald

Die hessische Landesregierung hatte vor einigen Jahren schon entschieden, 2% der Fläche des Landes Hessen für den Bau von Windenergieanlagen vorzusehen. Innerhalb der Gemarkung der Gemeinde Niedernhausen wurden vier so genannte Vorrangflächen für Windenergieanlagen ausgewiesen.

Für drei dieser Flächen wurde in einem Bürgerentscheid am 8. Oktober 2023 eine Grundsatzentscheidung zur Windkraftnutzung herbeigeführt, genauer gesagt über die Flächen, die der Gemeinde Niedernhausen gehören.

Im Sommer 2024 wurde eine gemeinsame "Vergabegruppe" der drei beteiligten Kommunen Idstein, Eppstein und Niedernhausen eingerichtet. Sie erarbeitete Empfehlungen zur weiteren Entwicklung und führte ab Anfang 2025 ein Interessenbekundungsverfahren durch, das zur Auswahl eines Projektenwicklers führte. 13 Angebote waren eingegangen, vier davon kamen in die engere Auswahl. Am Ende wurde der regionale Energieversorger Mainova als Projektenwickler für den Bau von Windkraftanlagen auf den drei Niedernhausener Vorranggebieten ausgewählt.

Die BI ProWald begrüßt, dass ein in der Region verwurzelter Energieversorger ausgewählt wurde, der die lokalen Gegebenheiten kennt und sich im Sponsoring für Mensch und Natur in der Region engagiert. Sie hofft, dass Mainova bei Planung, Bau und Betrieb der Windkraftanlagen größtmögliche Rücksicht auf Wald, Boden und Trinkwasser nehmen wird. ProWald wird die weiteren Planungen sehr genau verfolgen. Neben möglichst geringen Eingriffen in Natur und Umwelt geht es auch um die Projektanteile der drei Kommunen und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

 

Um welche Flächen geht es?

Die Gemeinde Niedernhausen informiert auf ihrer Homepage unter anderem über die Lage, Besitzverhältnisse und naturräumlichen Gegebenheiten der verschiedenen Flächen. Dort stehen auch die Lagepläne und Flächensteckbriefe der Vorrangflächen zum Download zur Verfügung:
https://www.niedernhausen.de/verwaltung-politik/buergerentscheid-windkraft/

Das folgende Bild zeigt die Lage und die Besitzverhältnisse (Quelle: Infobrief der LEA Hessen):

Vorranggebiete

 

Um wie viele Windräder geht es dabei?

Wie viele Windräder gebaut werden könnten, hängt von den konkreten Planungen des Projektentwicklers ab. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Gesamtfläche der drei Vorranggebiete könnten nach Einschätzung der Gemeinde Niedernhausen insgesamt bis zu 12 Windräder errichtet werden. Die Windräder sind je nach Bauausführung bis zu 260 m hoch (Nabenhöhe) und haben einen Rotordurchmesser von bis zu 150 Metern. 

Bei dem folgenden Foto handelt es sich um eine Simulation der LandesEnergieAgentur Hessen. Es zeigt den Blick vom Akazienweg Richtung Niedernhausen.

Simulation Blick vom Akazienweg Oberjosbach Richtung Niedernhausen

Einwendungen zu Windkraftanlagen im Wald

Leider liegen alle Vorrangflächen im Wald. Mit dem Bau und Betrieb von Windkraftanlagen geht daher der Verlust wertvoller Waldflächen einher - mit allen negativen Folgen, die dies mit sich bringt.

Die Bürgerinitiative proWald hat sich intensiv mit den negativen Auswirkungen beschäftigt.

Hier können Sie unsere Einwendungen nachlesen